Beschreibung
Inhalt
Mobbing, Diffamierung und Falschinformation in der Online-Enzyklopädie und was jetzt dagegen getan werden muss
Wikipedia, die „Enzyklopädie aus freien Inhalten“, ist eine der meist aufgerufenen Webseiten weltweit – jeder kennt sie, jeder nutzt sie. Doch wie steht es wirklich um das Social-Media-Projekt? Wie wahr sind die enthaltenen Informationen, und wie demokratisch geht es zu?
Begründer Jimmy Wales beteuert, das Onlinelexikon sei nahezu immun gegen Fake News. Schaut man genauer hin, zeigt sich: Von der einst guten Idee ist nach rund 20 Jahren nicht viel übrig geblieben. In der deutschsprachigen Wikipedia jedenfalls haben sich Sachfehler und Desinformation sowie Mobbing und Vandalismus ausgebreitet, Personen, Parteien und Unternehmen werden gezielt diffamiert – ein Spiegel der zunehmenden Radikalisierung unserer Internetkultur.
Die vorliegende Dokumentation enthält Texte und Interviews von und mit Experten sowie Geschädigten aus Politik, Wissenschaft und Kultur. Sorgfältig belegte Fallbeispiele, Gerichtsreportagen und bizarre Stilblüten runden das Bild ab. Das Buch zeigt aber auch Lösungswege aus dem Dilemma auf.
Mit Beiträgen von Alex Baur, Günter Bechly, David Berger, Elias Erdmann, Markus Fiedler, Tomasz M. Froelich, Gunnar Melf, Tobias Hamann, Arne Hoffmann, Michael Klein, Walter Krämer, Michael Kühntopf, Heather Anne De Lisle, Katrin McClean, Hermann Ploppa, Lorenzo Ravagli, Helmut Roewer, Niki Vogt, Harald Walach, Torsten Walter, Volkmar Weiss, Jörg Wichmann, Claus Wolfschlag u. a.
Über den Herausgeber
Andreas Mäckler, geb. 1958, Dr. phil, lebt als Publizist in der Nähe von München. Zahlreiche Publikationen, u.a. das Drehbuch zum Dokumentarfilm „Wissen ohne Ende: Brockhaus und Meyer – Vom Lexikon zu Multimedia“ (Deutsche Welle TV). Er hat sich auch als Autor von Kriminalromanen sowie als Biograf einen Namen gemacht. Jahrelang selbst betroffen von Mobbing in der Wikipedia, entschloss er sich zur Herausgabe dieses Kompendiums.
Stimmen zum Buch
„Spannend! Und wichtig!“
Daniele Ganser, Historiker und Friedensforscher
Lesenswert dank Analysen und Erfahrungsberichten
Das „Schwarzbuch Wikipedia“ ist lesenswert. Es ist sorgfältig ediert und breit zusammengestellt. Einerseits enthält es Berichte von Menschen, die aus einer Auseinandersetzung mit Wikipedia als Geschädigte hervorgegangen sind. Entweder wurden ihre Biografien mit Diffamierungen versehen, oder sie wurden als Autorinnen und Autoren gesperrt, weil ihre Themen gewissen Kriterien widersprachen – es handelt sich meist um Themen, denen die Skeptikerbewegung kritisch gegenübersteht. Diese Personen belegen diffamierende Vorgehensweisen bei Biografien und zeigen auf, wie Netzwerke für den Kampf gegen Andersdenkende operieren.
Anderseits enthält das Buch ein paar sorgfältige Analysen von Medienschaffenden, die persönlich kaum betroffen sind. Aussagekräftig ist das Fazit von Alex Baur: „Für objektiv überprüfbares Wissen – Sportresultate, historische Ereignisse, chemische Formeln oder Gemeindechroniken – ist die von Freiwilligen geschaffene Enzyklopädie eine grossartige Errungenschaft. … Doch sobald es politisch-ideologisch-religiös wird oder gar Verschwörungstheorien ins Spiel kommen, ist auf Wikipedia kein Verlass mehr. Dann ist die Neutralität schnell im Eimer.“
Das bedeutet, man kann und soll die Enzyklopädie weiter benutzen, aber Aussagen im Bereich Politik, Religion oder Ideologie sind eher als Meinungsäusserung denn als Sachverhalt zu verstehen.
Wikipedia ist dank vielen fleissigen und sachkundigen Autorinnen und Autoren unbestreitbar von grossem Nutzen, und es ist zu hoffen, dass das „Schwarzbuch“ dazu beiträgt, dass die Betreiber der Enzyklopädie diese aus eigenem Antrieb verbessern.
Andreas Pritzker
Leseprobe
vorrübergehend nicht verfügbar
Klappenbroschur, 364 Seiten, 13 Abbildungen