Beschreibung
Inhalt
Zur Karriere einer folgenreichen Unterscheidung in Geschichte und Gegenwart
Nach dem Ende der Sowjetunion galt die Unterscheidung »rechter« und »linker« politischer Strömungen als veraltet. In einer globalisierten Welt sollten politische Entscheidungen nicht mehr durch ideologische Kategorien bestimmt, sondern fortan sachgerecht getroffen werden.
Spätestens nach den Terroranschlägen von 2001 erwies sich die Vorstellung vom Ende der Geschichte als Illusion. Seitdem kehrt das binäre politische Ordnungsmuster mit Macht zurück, allerdings neu akzentuiert. Kaum ein Mensch will und darf in Deutschland mehr rechts sein. Die Zuschreibung »links« ist hingegen weniger stark negativ belastet.
Wie variabel die Positionierung zwischen den beiden Polen allerdings sein kann, zeigt sich mit Blick auf Selbstverständnis und Außenwahrnehmung der Nationalsozialisten und auf die Richtungskämpfe im Kommunismus. Peter Hoeres belegt eindrucksvoll, dass die Renaissance des binären politischen Ordnungsschemas auf Konstanten beruht, die sich durch die gesamte menschliche Geschichte ziehen.
»Rechts« war, im Gegensatz zu heute, historisch überwiegend positiv, »links« überwiegend negativ besetzt. Eine politische Umwertung erfolgte erst im Zuge der Französischen Revolution. Mit der zunehmenden normativen Zuspitzung droht das binäre Schema inzwischen zur Gefahr für den Rechtsstaat und das friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft zu werden.
Stimmen zum Buch
»Die originelle Studie ist mit ihrer prägnanten Mannigfaltigkeit fürwahr ein Kleinod. (…) Selten hat der Rezensent auf einem derart knappen Raum so dichte Informationen erhalten.«
Eckhard Jesse in: Die Welt
»eine unbedingt lesenswerte Darstellung der Kulturgeschichte des wohl wichtigsten politischen Begriffspaars der Moderne«
Sebastian Ostritsch in: Die Tagespost
»(M)an (wird) diesen Essay mit Gewinn lesen – sofern es darum geht, (…) politisch brisante Begriffe mit historischem Wissen und analytischer Präzision zu schärfen.« Konrad Paul Liessmann, Besondere Empfehlung des Monats Dezember 2025, Sachbücher des Monats von Die Welt, rbb, NZZ und ORF
Über den Autor
Peter Hoeres, geboren 1971, studierte Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft. 2011 habilitierte er sich und hat seit 2013 den Lehrstuhl für Neuste Geschichte an der Universität Würzburg inne. Seine Forschungsschwerpunkte sind internationale Beziehungen, Kultur-, Medien-, Wissenschafts- und Ideengeschichte.
Leseprobe
Hardcover, 216 Seiten







