Beschreibung
Inhalt
Editorial von Roland Tichy – TE 1025
Die Welt dreht sich
Der Zustand der Welt verbessert sich. Die früheren Hungerländer China und Indien greifen buchstäblich nach den Sternen und fliegen zum Mond. In anderen Riesenländern Asiens wie Indonesien wächst der Wohlstand rasant. Am Golf wuchert ein goldener Halbmond des Reichtums.
Ja, es gibt auch Shitholes: Die Palästinenser haben unsere Milliardenhilfen in Rattenlöchern verbuddelt und in Raketen investiert statt in Bildung und Wirtschaft. Ihr Beitrag zur Weltkultur ist der Sprengstoffgürtel. Deutschland hat nach dem Zweiten Weltkrieg das 20-Fache an Flüchtlingen integriert. Niemand kommt auf die Idee, Schlesien oder Ostpreußen mit Waffengewalt zurückzuholen. Nur die Hamas suhlt sich in dem Leid, das vor 75 Jahren ihre Urgroßeltern erlitten. Im Iran zwingen die Gotteskrieger des Steinzeit-Islam die Frauen unter den Schleier.
Wenn es eine historische Analogie gibt: Das Jahr 1914 war ein Höhepunkt der kulturellen, technologischen und materiellen Entwicklung – bis die Welt in das Elend des Ersten Weltkriegs schlafwandelte. Diese Gefahr droht wieder, wenn wir den Krieg um die Ukraine bis zur Siegesfeier auf der Krim führen wollen. Kluge Politik sollte auf Frieden setzen.
Aber kluge Politik ist das Gegenteil von dem, was unsere Eliten tagtäglich vorführen. Die Welt dreht sich, nur Deutschland bleibt stehen. Wir nehmen nicht mehr am globalen Fortschritt teil. Deutschland schrumpfte in den vergangenen drei Jahren wirtschaftlich um 1,3 Prozent, während die Weltwirtschaft in dieser Zeit um 9,8 Prozent zugelegt hat. Nimmt man die Industriestaaten als Vergleich, beträgt die deutsche Wachstumslücke satte 6,4 Prozentpunkte, und selbst im Vergleich mit den EU-Partnern sind es noch 3,7 Prozentpunkte. Die polnischen Bauarbeiter und Lkw-Fahrer kehren zurück, denn Polen boomt. Ungarn wird zum Motor der einst deutschen Automobilindustrie.
Es ist nicht Putin oder Corona: Es sind hausgemachtes Versagen, Rückständigkeit, Selbstgefälligkeit. Wir lassen zu, dass Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ramponiert werden, um die Kritiker zum Verstummen zu bringen. Aber ohne offene Diskussion verlieren wir, was die Stärke von offenen Gesellschaften ausmacht: den Wettbewerb als Entdeckungsverfahren, der neue Ideen und bessere Konzepte hervorbringt. Umverteilen soll Leistung ersetzen.
Während die Welt die Fesseln des Sozialismus sprengt, fesseln wir uns Hände und Füße mit grün lackierten Handschellen und wundern uns, dass wir untergehen. Das Europa Brüssels wandelt sich vom Hotspot des Fortschritts zum Völkergefängnis, das von graumäusigen Bürokraten umstellt und bewacht wird. Sie wollen uns vom Rest der Welt und dem Fortschritt abkoppeln, uns bevormunden und für ihre wirren Green Deals ausplündern. Freie Wahlen werden schrittweise abgeschafft; erst mal in einigen Kommunen. Sorgt der Inlandsgeheimdienst bald flächendeckend dafür, dass die Opposition verschwindet?
Die Welt dreht sich. Deutschland darf nicht stehen bleiben.
Inhaltsverzeichnis dieser Ausgabe
100 Seiten, durchgehend 4-farbig, broschiert
