Beschreibung
Inhalt
Editorial von Roland Tichy – TE 1125
Bleierner Herbst
Lähmung liegt über dem Land. Jeden Tag neue Schreckensmeldungen von Traditionsunternehmen, die schließen, von Arbeitsplätzen, die verwehen wie Laub. Ein Kanzler, der die Bevölkerung als wehleidig beschimpft. Reformen, die nicht angegangen werden, wie in der Energiepolitik, oder die, wie in der Sozialpolitik, die Falschen belasten: Leistungen sollen gekürzt werden, für die die Versicherten jahrzehntelang hohe Beiträge geleistet haben – für Krankenkasse, Rente und Pflege. Belastet wird, wer arbeitet. Verschont werden „neu Hinzugekommene“.
Der Begriff aus der Giftküche der SPD signalisiert: Es darf keinen Unterschied mehr geben zwischen Deutschen und solchen, die dazu gemacht werden, nach freiem Eintritt in das Sozialamt. Die Schulden explodieren, aber die Welt wird mit Milliarden beglückt, mit denen „das Klima“ gesteuert werden soll wie mit einem Thermostat. Nichts passt zusammen. Wir sollen elektrisch heizen und Elektro fahren, aber es fehlt an Strom. Kohle- und Kernkraftwerke werden gesprengt – Gaskraftwerke sollen gebaut werden, aber für die fehlt das Gas. Wer noch nicht wusste, dass Planwirtschaft Murks ist – willkommen im Staatswirtschaftslabor Deutschland. Ein Bürokratieministerium soll die Bürokratie abschaffen; eher kraxelt ein U-Boot auf Berge.
Die CDU/CSU hat sich dem ergeben. Mit der AfD will sie nichts zu tun haben, und so ist sie im Bundestag einer gegnerischen Koalition ausgesetzt, die aus ihren eigenen Merkel-Resten, der SPD, den Grünen und der Linken gebildet wird. Das ist die Ursache der Lähmung: Pro forma bilden CDU/CSU und SPD eine Regierungskoalition. Aber der SPD-Teil steckt mit beiden Beinen fest im linken Lager; wild entschlossen, die Union auflaufen zu lassen. Und die macht dabei mit. So biedern sich die führenden CDU-Köpfchen wie Jens Spahn bei der Linken an, damit die gnädig mitstimmt. Bei der Abschaffung der Schuldenbremse war es so, dann bei der Wahl von Linksrichterinnen ins Bundesverfassungsgericht.
So bleibt das Land gelähmt und verfällt. Das linke Lager hat den unausgesprochenen Gesellschaftsvertrag gekündigt, dem zufolge der Staat Sicherheit und Freiheit zu garantieren und der Bürger im Gegenzug die Regierung zu akzeptieren hat. Es drängt sich aber der Eindruck auf, dass bei den Regierenden etwas schiefgelaufen ist. Die Bürger werden als Zahlvieh betrachtet, dem man Geld abknöpft zur Befriedigung planetarischer Fantasien und zugunsten von Zuwanderern, die man mit hohen Leistungen anlockt. Die Bürger dürfen sich nicht einmal mehr mit Pfefferspray gegen die Messerstecher zur Wehr setzen. Eine seltsame Klasse von Gouvernanten und Besserwissern belehrt die Bevölkerung, dass sie sich und ihre Identität aufzugeben habe. Weil die Bürger sich an der Urne wehren, soll ihnen diese Möglichkeit gestohlen werden. Politisch mag das gehen. Aber es ist die Wirtschaft, die kippt – und mit ihr die Regierung. Bleierner Herbst.
Inhaltsverzeichnis dieser Ausgabe
100 Seiten, durchgehend 4-farbig, broschiert







