Beschreibung
Inhalt
Warum die Politik Innovation behindert und die Unternehmen in Deutschland zu Wohlstandsbremsen geworden sind
Die Realwirtschaft sei „eigentlich gesund“. Das ist die in Deutschland seit mehr als zehn Jahren ständig wiederholte Story. Sie verfängt, weil es gerade in Deutschland gelang, einen Scheinwohlstand zu generieren. Wegen dieser Fehleinschätzung birgt die Corona-Krise große Gefahren, die weit über die unmittelbaren Folgen des Shutdowns hinausgehen. In Deutschland – wie auch in anderen entwickelten Volkswirtschaften – sind die Unternehmen seit Jahrzehnten immer weniger in der Lage, technologische Durchbrüche zu erzielen. Es gelingt daher nicht mehr, die für die Wohlstandsentwicklung entscheidende Arbeitsproduktivität zu steigern.
Dieses Buch erklärt die Ursachen der nach Auffassung des Ifo-Präsidenten Clemens Fuest „wohl wichtigsten Frage der Wirtschaftspolitik und der Wirtschaftswissenschaften“. Die Limitierungen vieler gängiger wissenschaftlicher Ansätze zur Erklärung der Produktivitätsschwäche, so zum Beispiel der These einer „säkularen Stagnation“ und die etablierten Ansätze, die die Produktivitätsschwäche auf die Entstehung sogenannter Zombieunternehmen zurückführen, werden kritisch unter die Lupe genommen und weiterentwickelt.
Doch die zunehmende Zahl nicht hinreichend profitabler Zombieunternehmen, die nur aufgrund extrem niedriger Zinsen ihre Existenz sichern können, ist nur zum Teil für die heutige Stagnation der Arbeitsproduktivität verantwortlich. Die ökonomischen und politischen Wurzeln der Zombifizierung reichen wesentlich tiefer.
Nur noch sehr wenigen Spitzenunternehmen gelingt die Einführung bahnbrechender technologischer Neuerungen, die mit hohen Investitionen und Risiken verbunden sind. Die Masse der Unternehmen ist aus dem Innovationsgeschehen ausgestiegen, aufgrund zu niedriger Profitabilität. Dadurch wird die Diffusion bereits verfügbarer oder noch unreifer Technologien von den Spitzenunternehmen in das Mittelfeld gehemmt und sogar blockiert.
Die Wiederherstellung ausreichender Profitabilität wird durch staatliche Institutionen verhindert, weil sie auf wirtschaftliche Stabilisierung, insbesondere die Vermeidung wirtschaftlicher Krisen und disruptiven Innovationsgeschehens, ausgerichtet sind. So sorgt staatliche Regulierung in erster Linie für den Erhalt bestehender, oft unprofitabler Unternehmen. Diese konservierende Haltung des Staates verhindert Wettbewerb, die Entstehung neuer Geschäftsmodelle und vereitelt das Ausscheiden unproduktiven privaten Kapitalvermögens.
Zentrales Anliegen dieses Buches ist es, über die ökonomischen und politischen Ursachen dieser einseitig auf Stabilität statt Veränderung abzielenden Orientierung aufzuklären und so den Schlüssel zur Erklärung der Zombiewirtschaft wie der Chance zu ihrer Überwindung zu liefern.
Über den Autor
Alexander Horn ist Publizist und Geschäftsführer beim Politikmagazin Novo. Außerdem ist er selbständiger Unternehmensberater. Er berät und coacht Führungskräfte bei Prozessverbesserungen und in der Mitarbeiterentwicklung. Er ist Diplom-Wirtschaftsingenieur und arbeitete vor seiner Beratertätigkeit viele Jahre in den Bereichen Produktion und Logistik bei verschiedenen mittelständischen Automobilzulieferern. Zuletzt war er Logistikleiter bei einem großen deutschen Mittelständler. Horn publiziert regelmäßig zu Wirtschafts- und Demokratiethemen. Er schreibt Kommentare und Essays für Zeitung und Zeitschriften, unter anderem für die NZZ und Tichys Einblick.
Leseprobe
Klappenbroschur, 377 Seiten