Beschreibung
Inhalt
Wie ist es um die derzeitige Debatten- und Meinungskultur in Deutschland bestellt?
»Jede Person hat das Recht auf freie Meinungsäußerung. Dieses Recht schließt die Meinungsfreiheit und die Freiheit ein, Informationen und Ideen ohne behördliche Eingriffe und ohne Rücksicht auf Staatsgrenzen zu empfangen und weiterzugeben.«
Artikel 10 der Europäischen Menschenrechtskonvention
Wolfgang Kubicki liefert eine treffende Analyse zu einem der höchsten Güter unserer Demokratie. Die zunehmende Angst vieler Bürgerinnen und Bürger, ihr Grundrecht auf freie Meinungsäußerung auszuüben, wirkt erschreckend. Wo von rechts und links lautes Gebrüll kommt, Meinungskorridore sich verengen und Debatten nicht mehr sachlich geführt, sondern aufs Äußerste moralisiert werden, stirbt die Meinungsfreiheit und mit ihr die Grundlage unseres gesellschaftlichen Diskurses. Mit seiner kritischen Betrachtung deckt Wolfgang Kubicki Probleme auf und bietet Lösungsvorschläge zu einer offeneren und respektvolleren Diskussion im Sinne unserer Demokratie an.
»Immer mehr Menschen in Deutschland fürchten sich davor, ihre Meinung frei und offen zu vertreten. Für eine Demokratie, die zwingend vom Widerstreit der Meinungen lebt, ist eine hohe Zahl an Schweigenden alarmierend. Können wir die Vielfalt der Stimmen nicht mehr einfangen, weil sich eine nennenswerte Anzahl an Bürgerinnen und Bürgern selbst entmündigt und in die zurückgezogene Innerlichkeit begibt, verliert unsere Demokratie nicht nur ihre gesellschaftliche Integrationskraft, sondern – ganz allgemein – ihre Grundlage. Dann droht uns, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt schwindet und die Spaltung im Gegenzug stärker wird. Deshalb ist es unsere höchste Aufgabe und Pflicht, dass wir uns der Stärken unserer freiheitlichen Demokratie wieder besinnen. Dass wir mit Herz und Leidenschaft für unser Anliegen einstehen. Immer mit dem Anspruch, dass wir den Mitdiskutanten ausreichend Raum bieten, ihnen am Ende immer in die Augen sehen und die Hand reichen können. Dass wir die Liebe zum Streit wieder neu entdecken, ohne Niedertracht und Bosheit gegenüber den Kontrahenten, sondern auf Augenhöhe und mit Respekt.«
(Aus dem Inhalt)
Über den Autor
Wolfgang Kubicki, Jahrgang 1952, ist stellvertretender FDP-Vorsitzender, Bundestagsabgeordneter und seit Oktober 2017 Bundestagsvizepräsident. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre und Rechtswissenschaft war er von 1990 bis 1992 Abgeordneter des Bundestags und im Anschluss bis 2017 im Landtag von Schleswig-Holstein. Er ist Strafverteidiger.
Leseprobe
Klappenbroschur, 160 Seiten